Die Kunst der Gastfreundschaft.

Im Landhotel Alte Post – einem traditionsreichen Familienunternehmen – genießen Gäste schon seit mehr als 30 Jahren gelebte herzliche Gastfreundschaft inmitten einer herrlichen Natur. Familie Mack ist es hierbei ein großes Anliegen Gäste mit Komfort und Gemütlichkeit zu verwöhnen und dabei Regionalität und Umweltschutz hervorzuheben. Dieses Konzept verfolgt die Familie aus persönlicher Überzeugung, angefangen bei baubiologisch ausgestatteten Räumen bis hin zur vitalen Naturküche mit frischen Produkten aus der Region.

Im Interview mit Uschi und Heinrich Mack verrät uns das Powerteam was sie antreibt, wie sie im Alltag Energie tanken und was ihr Rezept für ein stabiles und motiviertes Team ist.

Was sofort auffällt, wenn man Ihr Hotel betritt, ist, dass die Einrichtung sehr hochwertig ist und viele natürliche Materialien zum Einsatz kommen. Was steckt dahinter?

Heinrich Mack: Schon seit über 30 Jahren, als ich das Haus eröffnet habe, ist unsere Firmenphilosophie von der Ökologie geprägt. Uns ist es wichtig, dass wir regional verbunden sind, dass wir mit hochwertigen Materialien und guten Schreinern arbeiten und dass Region und Landschaft eingebunden werden. Was das Design betrifft: zusammen mit unserem Sohn haben wir entschieden, hier ein Statement zu setzen, um auch Kunden anzusprechen, die einen längeren Zeitraum bei uns zu Gast sein möchten. Die neu gestalteten Zimmer sind mit hochwertigen Couchen und Sesseln ausgestattet. Darüber hinaus bereiten uns hohe Qualität und gutes Design selbst große Freude. Wir sind in der Vergangenheit viel gereist und haben von verschiedenen Orten Ideen und Eindrücke mitgebracht.

Das ist ein interessanter Punkt. Wo zieht es Sie hin, wenn Sie selbst mal raus möchten? Wo finden Sie Ihre Inspiration?

Uschi Mack: Wo wir uns immer wohl fühlen, ist im Bregenzerwald. Dort findet sich der Stil, den wir sehr mögen. Es wird sehr viel Holz eingebunden und das lokale Handwerk gefördert. Die Architektur gefällt uns sehr gut. Außerdem hat mein Mann eine sehr große Sammlung an Designhotelbüchern, darin lässt sich ebenfalls einiges entdecken.

Heinrich Mack: Auch in Italien haben wir uns immer wieder Inspiration geholt, dort findet sich sehr anspruchsvolles Design. Teil unserer längerfristigen Vision, die wir mit unserem Sohn entwickelt haben, ist es, Mitglied in der Design Hotel Gruppe werden.

Wie ist es eigentlich damals, 1986, dazu gekommen, dass Sie sich ausgerechnet dieses Objekt herausgepickt haben, um darin ihr Hotel zu eröffnen?

Heinrich Mack: Zu der Zeit, in der ich mich selbstständig machen wollte, hatte ich von einem befreundeten Hotelier erfahren, dass dieses Hotel nicht mehr bewirtschaftet wird. Als ich dann 1985 vor dem Haus stand, hatte ich mich direkt in das Gebäude und seine Geschichte verliebt. Es ist geprägt von der Historie, 1745 als Posthalterei erbaut, hat es eine lange Geschichte, die es mit dem Markgräflerland verbindet. Ich bin ein heimatverbundener Mensch und habe eine große Chance darin gesehen aus dem Haus etwas zu machen.

„Für den hohen Designanspruch haben wir Möbel von Vitra eingesetzt.“

Innerhalb von dreieinhalb Monaten haben Sie elf Zimmern einen neuen Look gegeben. Welches Bild hatten Sie für die Neugestaltung vor Augen?

Uschi Mack: Wir wollten mehr Gemütlichkeit, diese erreichen wir zum Beispiel durch die Boxspringbetten von Schramm, die sich durch die hochwertige Handarbeit auszeichnen. Für den hohen Designanspruch haben wir Möbel von Vitra eingesetzt.

By Felix Groteloh

„Uns ist es wichtig, dass wir regional verbunden sind, dass wir mit hochwertigen Materialien und guten Schreinern arbeiten und dass Region und Landschaft eingebunden werden.“

Jetzt machen wir einen Sprung in das Herz Ihres Unternehmens. Sie haben ein Team von 45 Mitarbeitern. Was macht Ihr Team aus?

Uschi Mack: Wir sind ein familiäres Unternehmen mit vielen langjährigen Mitarbeiter. Wir bieten unseren Mitarbeitern viele Benefits wie zum Beispiel Hansefit, Prämien und eine Viertagewoche. Uns freut es sehr, dass wir vor drei Jahren mit dem Preis Jobmotor der Badischen Zeitung ausgezeichnet wurden.

Heinrich Mack: Uns ist das Miteinander wichtig – wir verbringen so viel Lebenszeit miteinander.

Uschi Mack: Ein sehr schönes Beispiel hierzu gab es gerade heute Morgen. Unsere Etagenfrauen haben uns eine große Orchidee geschenkt mit einem Brief in dem steht, wie sehr sie sich darüber freuen, dass die Zimmer nach dem Umbau so schön geworden sind und dass Sie die Räume pflegen werden wie ihr eigenes Zuhause.

Das ist ja eine wahnsinnig schöne Wertschätzung. Wirklich toll!

Heinrich Mack: Ja absolut!
Die Kunst der Gastfreundschaft, das ist unser Slogan und wird von uns allen täglich gelebt.

Wir hatten über das Thema Reisen gesprochen. Bestimmt ist das Reisen eine wichtige Energiequelle für Sie, um ein Hotel wie dieses Tag für Tag auf diesem hohen Niveau zu führen. Haben Sie noch einen weiteren Tipp? Was ist Ihre Kraftquelle im Alltag?

Heinrich Mack: Da ist meine Frau der Profi, sie dirigiert mich immer mal wieder in die richtige Richtung.

Uschi Mack: Albert Schweitzer hat gesagt: Wenn deine Seele keinen Sonntag hat, dann verdorrt sie.
Jeder Mensch braucht einen Tag Pause. Wir gehen sehr gerne in die Natur und machen beide zweimal in der Woche Yoga. Die Kombination aus Natur und Sport ist für uns die ideale Kombination.

Heinrich Mack: Die Natur ist eine ganz wichtige Kraftquelle für uns. Wir laufen und wandern gerne oder sind auch mal gerne mit dem Fahrrad draußen. Ich denke, all unsere Sehnsucht geht in Richtung Gleichgewicht. Dies ist mir nicht immer gut gelungen. Es kann dann passieren, dass man hierfür die Quittung serviert bekommt. Ich denke, es ist ein ganz wichtiger Aspekt, dass man ein Gleichgewicht findet.

„Albert Schweitzer hat gesagt: Wenn deine Seele keinen Sonntag hat, dann verdorrt sie. Jeder Mensch braucht einen Tag Pause.“

Zum Abschluss interessiert uns noch, welches der Zimmer ihr persönliches Lieblingszimmer ist.

Uschi Mack: Für mich persönlich sind die drei pastellfarbenen Zimmer in pudrigem Rosé mein Favorit. Das sind unsere Frauenzimmer und ich kann mich mit der Farbgebung sehr gut identifizieren.

Heinrich Mack: Ich persönlich halte mich sehr gerne in diesem Zimmer auf – allein schon wegen der Couch (Anmerkung HANS: Mariposa Sofa von Vitra). Ich kann mir sehr gut vorstellen, hier ein gutes Buch zu lesen. Zum Beispiel von Hilde Domin – unsere Zimmer sind nach Denkern und Dichtern benannt – dieses Zimmer wurde nach ihr benannt. Sie ist eine meiner Lieblingsautorinnen.

Haben Sie zu den Dichterinnen und Dichtern, die Sie ausgewählt haben, einen besonderen Bezug?

Uschi Mack: Ja, uns ist Regionalität wichtig und so haben wir vier Autorinnen beziehungsweise Autoren ausgewählt, die mit unserer Region verbunden sind. Anette Kolb hatte in Badenweiler gelebt, in unmittelbarer Nachbarschaft René Schickele. Beide große Europäer und Deutschland-Frankreich-Verständiger. Marie Luise Kaschnitz wurde im Schloss in Bollschweil geboren und ist dort auch begraben. Sie hatte das Buch, Beschreibung eines Dorfes, geschrieben. In diesem Buch stellt sie Bollschweil dar. Anton Tschechow ist in Badenweiler gestorben. Und Hebel hat die Alte Post besungen:
Z‘ Müllen an der Post,
Tausigsappermost!
Trinkt me nit e guete Wii!
Goht er nit wie Baumöl ii,
z’Müllen an der Post!

Heinrich Mack: Die anderen sind unsere Lieblingsdichter. Hinzu kommt, dass Hebel und auch Goethe auf ihren Reisen hier Station gemacht haben. Goethe auf seiner Italienreise und Hebel immer wieder, wenn er von Karlsruhe aus zurück nach Schopfheim gefahren ist.

Uschi Mack: Bei der Gestaltung der Zimmer war uns die Individualität wichtig. Deshalb haben die Zimmer nicht nur Namen, anstatt Nummern, sondern weitere Elemente machen jedes Zimmer einzigartig. So hängt beispielsweise in jedem Zimmer eine eigene Collage, passend zum jeweiligen Dichter. Die Collagen wurden von einer jungen Münchener Künstlerin gemacht. Sie wurde uns von Frau Eva Mueller aus München vermittelt, die uns auch zu den Rahmen und zur Positionierung der Bilder beraten hat.
Auch haben wir darauf Wert gelegt, dass das verarbeitete Holz seine Natürlichkeit, mit Maserung und Astlöchern, zeigen darf. Wieder ein Stück Individualität und eine Eigenschaft, die unseren Schreiner besonders gefreut hat.

Liebe Familie Mack, ganz herzlichen Dank für Ihre Zeit und das schöne Interview!

Das Interview führte Bärbel Heck am 13.04.22

Fotos: Felix Groteloh

Weitere Informationen zu diesem Projekt auf unserer Homepage: www.studiohans.de/projects/hotel-alte-post-muellheim/