Zu Vitra haben wir eine ganz besonders enge Bindung. Als ehemalige Mitarbeiter und Markenenthusiasten war es unser Wunsch einen Markenstore für die Marke Vita zu eröffnen. So kam es 2014 zu unserem Unternehmen vitra by storeS. Inzwischen haben wir weitere hervorragende Marken getestet und schätzen gelernt. Die besondere Liebe zu Vitra bleibt jedoch bestehen. Wir schätzen den engen Austausch sowie das innovative Design und die hohe Qualität der Produkte. Und wir lieben es, dass sich Vitra immer wieder aufs Neue Gedanken darüber macht, wie die Arbeitswelt von morgen aussieht und ständig rumexperimentiert, um immer wieder Vorreiter zu sein.
Das System und die FarbenDas familiengeführte Unternehmen Montana Furniture bietet seit 1982 personalisierte Aufbewahrungslösungen an. Das dänische Unternehmen wurde von Peter J. Lassen gegründet, der auch das modulare Montana-System entwickelte. Heute führt das Unternehmen Peters Sohn Joakim Lassen, der in der fünften Familiengeneration mit Möbeln arbeitet, und der Urenkel des Gründers von Fritz Hansen ist.
Ben ist bereits seit elf Jahren für Montana tätig und schätzt die kurzen Wege im familiengeführten Unternehmen. Gibt es Fragen oder wird Unterstützung benötigt, so ist er sofort zur Stelle.
Ben, wenn du Montana wie eine Person beschreibst, wie ist diese Person?
Montana ist unprätentiös, unkonventionell und legt viel Wert auf die inneren Werte. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Arbeitstag bei Montana. An diesem Tag war ich am Firmensitz in Haarby und ganz im Gegensatz zu diesen typischen, auf das repräsentative Äußere getrimmte Firmensitze, fand ich dort „die pure Produktion vor“. Die Anlagen sind vom Feinsten, auf dem neusten Stand der Technik. Das heißt es geht weniger um die Fassade, sondern es wird sehr viel Wert auf die optimalen Abläufe im Inneren gelegt. Montana ist sehr fokussiert und konzentriert sich auf den Bereich Stauraum und das Ergonomische Arbeiten. In diesen Bereichen entwickelt sich Montana immer weiter und hat den Anspruch zu den Besten zu gehören.
Wie viele Mitarbeiter hat Montana und wo produziert Montana?
Wir beschäftigen aktuell ca. 180 Mitarbeiter, die das komplette Stauraumsystem im Werk in Dänemark fertigen. Die einzigen Produkte, die nicht intern gefertigt werden, sind die Klassiker von Verner Panton, wie zum Beispeil der Panton One.
Neben einem guten Design ist uns das Thema Nachhaltigkeit besonders wichtig. Gibt es hier etwas besonders hervorzuheben?
Bereits 2008 hat Montana die Lackstraße komplett auf einen wasserbasierten Lack umgestellt. D.h. bei einem neu erworbenen Möbel hat der Kunde kein Problem mit Lösungsmitteln, die ausdampfen. Montana war damit sehr früh dran. Auch ist die komplette Elektrik der höhenverstellbaren Tischsysteme PVC-frei produziert und alle Produkte sind mit dem Ecolabel zertifiziert.
Was gibt es noch was wir auf jeden Fall über Montana wissen sollten oder was du uns mit auf den Weg geben möchtest?
Ich wünsche mir einen offenen Umgang mit Farbe. Wir haben 42 Farben und Oberflächen, die sehr gut miteinander kombiniert werden können. Oft wird aber nur Weiß, Grau und Schwarz bestellt. Ich wünsche mir hier mehr Mut zur Farbe und dass unsere Partner in der Beratung das Thema Farbe aufgreifen und zeigen, was möglich ist und wie man mit Farbe die Raumwirkung beeinflussen kann.
Margarete Odgaard hat für uns vor zwei Jahren die aktuelle Montana-Farbpalette zusammengestellt. Sie ist eine Farbspezialistin und definitiv mehr als jemand der nur gut mit Farbe umgehen kann. Sie hat Synästhesie, das heißt sie sieht eine Farbe und hat gleichzeitig eine 2. Sinneswahrnehmung. In Ihrem Fall ist es der Geschmacksinn. Daher kommen übrigens unsere Farbbezeichnungen wie Oregano, Vanilla und so weiter. Unsere Farbpalette hat sie so angelegt, dass alle Farben miteinander harmonieren und zum kombinieren der Farben anregen.
Zusammenfassen kann man sagen, Montana steht für zwei Dinge: das System und die Farben.
Als Peter vor zwei Jahren gestorben ist und Montana das auf Instagram und Facebook veröffentlichte, kamen wirklich sehr anrührende Posts und sehr oft „Danke für die Farben“ und „Danke für das System“. Und hätte man ihn zu Lebzeiten gefragt was er hinterlassen möchte, dann wären es genau diese zwei Schlagworte gewesen. Die Farbe und das System. Zu 100%! Schaut euch auch mal das Video von ihm auf Youtube an. Ein toller Typ!
Das Interview führte Bärbel Heck am 26.04.21
„Ich liebe gutes Handwerk …… Überraschungen und Farbe.“
Das von Miriam Köpf gegründete Designstudio firmiert seit 2015 unter dem Namen Phyllis und hat sich auf die Entwicklung von Pflanzeninstallationen in Arbeitsumgebungen spezialisiert.
In ihrer Arbeit mit Raumbegrünung als Bindeglied zwischen Architekten und Gärtnereien entwirft sie individuelle Pflanzgefäße und Objekte, berät Innenarchitekten zu bestehenden und neuen Raumkonzepten und vermittelt ihre Arbeitsweise an Innenarchitekturstudenten. Sie verwendet Pflanzen wie ein lebendiges Material. Ihre Konzepte spiegeln die Sehnsucht des Menschen nach der Natur wider und ergänzen die gestalterische Aussage des lebendigen Materials. Zu ihren Kunden zählen Agenturen, Architekten, Unternehmen, Geschäfte und Privatpersonen.
Liebe Miriam erzähl uns was über Dich!
Ich bin Miriam Köpf und nenne mich Greenterior Designerin. Das ist ein neuer Begriff, aktuell wird in dem Bereich viel das Wort Biophilic Design verwendet. Auch das passt.
Ich bin auch Autorin des dieses Jahr erschienenen Inspirations Buches Plants at Work“ und neuerdings Life Coach. Mein Wirkungsfeld ist also vielseitig. Ich denke für euch ist insbesondere der Designaspekt bzw. das Greenterior Design interessant.
In den letzten sechs Jahren habe ich mich darauf spezialisiert, Pflanzen als Gestaltungselement in Räume zubringen. Mein Fokus liegt dabei auf Bürowelten. Pflanzen geben den Räumen Struktur, Lebendigkeit und Natürlichkeit.
Wie bist Du ganz generell auf das Thema Pflanzen gekommen?
Der Beginn war eher zufällig. Ich habe Schreinerin gelernt und Produktdesign studiert. Als Berufseinstieg bei Agenturen vor allem räumlich gearbeitet, zum Beispiel Schaufenster und Messestände gestaltet. Ich hatte schon immer den Hang zur Innenarchitektur. Dann kam es irgendwann, dass in alle Projekte, die ich gemacht habe, Pflanzen mit reinkamen.
Irgendwann habe ich festgestellt: das macht mir am meisten Spaß. 2016 hatte ich für vier Monate einen Pflanzen-Pop-up-Store im Heusteigviertel in Stuttgart. Aus meiner Sicht war das der offizielle Start. Da habe ich gemerkt, eigentlich will ich nur noch mit Pflanzen kreieren.
Wie ist es eigentlich zu dem Namen Phyllis gekommen?
Phyllis war der Name meines Pop-Up-Shops. Er verlinkt das Wort „Chlorophyll“ mit einer Frau der griechischen Mythologie, die sich in einen Mandelbaum verwandelt. Ich fand den Namen sehr schön und so ist er geblieben.
Du hattest uns zum Jahreswechsel Dein Buch PLANTS AT WORK geschenkt und geschrieben, dass Du dich auf gemeinsame Projekte in 2021 freust. Ich habe mich gefragt, wie war wohl Dein Jahr bisher? Hat Corona Auswirkungen auf Deine Arbeit?
Mitte 2019 habe ich den Entschluss gefasst: Ich schreibe ein Buch. Das habe ich 2020 auch gemacht und vollendet. Der Gedanke für 2021 war, das Buch zu promoten und auf Messen zu gehen, aber das geht momentan nicht so richtig. Dafür nutzen der Verlag und ich die digitalen Plattformen für die Vermarktung. Und es verkauft sich super. Parallel dazu läuft die Projektarbeit intensiv an, Ende 2020 gab einige Verunsicherungen, die hatten auch mich auch getroffen. Generell weniger neue Büroprojekte und einige laufende Projekte wurden gestoppt.
Aber jetzt habe ich sehr viele Anfragen. Alle wollen wieder zurück und wollen in den Büros einen Mehrwert schaffen. Eine üppige Pflanzeninstallation kann dabei dabei ein grüner Köder sein, um die Mitarbeiter aus dem Homeoffice zu locken.
Dein Buch ist auf Englisch geschrieben. Warum?
Der ursprüngliche Gedanke war, es auf Deutsch zu schreiben. In meiner Arbeit verwende ich aber bereits sehr viele Anglizismen. Der Verlag und ich haben dann entschieden, es komplett auf Englisch zu verfassen. Es sind ohnehin sehr viele Bilder und die Hauptzielgruppe, die Gestalter, ist es gewohnt Texte auf Englisch zu lesen. Im Nachhinein denke, ich, dass es zum Beispiel für Gärtnereien etwas zu kompliziert sein könnte. Für sie mache ich aber jetzt Vorträge und Workshops auf Deutsch.
Hinten im Buch hast du einen Frage-Antwort Teil. Was ist denn die typische Unternehmensfrage?
Es kommt eigentlich immer die Frage: wie kompliziert ist die Pflege? Gehen die Pflanzen kaputt? Da gibt es ganz viele negative Bespiele gerade aus den 80er und 90er Jahre, wenn Zimmerpflanzen irgendwo verkümmernd in der Ecke standen. Bei der jüngeren Kundschaft ist das weniger die Sorge. Sie möchten möglichst viel Grün und fragen, ob sie es selbst pflegen können. Oder ich empfehle Pflanzenpartner, die die Pflege übernehmen.
„Individuell gefertigte Gefäße, die ganz nah mit der Innenarchitektur korrespondieren sind typisch für mich.“
Hast Du das Gefühl, das Büro hat jetzt einen höheren Stellenwert bekommen? Wird mehr Liebe in die Büros gesteckt?
Ich glaube schon. Es ist mehr ein Gefühl. Ich habe Anfragen von Kunden, bei denen ich nicht gedacht hätte, dass es für sie ein Thema ist. Unternehmen, deren Büros bisher eher klassisch eingerichtet waren, wollen jetzt ganz viele Pflanzen. Es ist Ihnen wichtig, den Mitarbeitern einen Mehrwert zu bieten. Viele Mitarbeiter haben es sich Zuhause ganz gut eingerichtet und wollen nicht unbedingt zurück in das Büro.
Gibt es den typischen Kunden? Was sind das für Unternehmen, die auf dich zukommen?
Ich arbeite sowohl direkt mit Unternehmen als auch mit Innenarchitekten bzw. Büroplanern zusammen. Das heißt, ich habe verschiedene Anknüpfungspunkte. In der Umsetzung ist es ist eine große Bandbreite – man sieht es auch ganz gut in meinem Buch. Das geht von Technikunternehmen bis zu Textilunternehmen, ganz unterschiedlich. Das ist auch das Schöne daran.
Dann ist es eher eine Einstellung, die die Unternehmen gemeinsam haben?
Genau. Und es ist auch ein genereller Trend, der sich in unterschiedlichste Typen von Unternehmen und in alle Hierarchiestufen rein webt.
Du unterstütz auch uns beim Pflanzkonzept. Gibt es bei uns eine besondere Herausforderung?
Es ist generell mein Ansatz, dass es grüne Zentren gibt und nicht nur hier und da eine einsame Pflanze steht. Das Thema Licht, da muss man auch immer drauf achten. Bei euch ist ja zum Glück Beleuchtung ein Bestand der Raumplanung. Also kann ich mich da mit den Pflanzen andocken. Aber eigentlich passt Herausforderung gar nicht zu unserer Kooperation, denn eure Räume, eure Persönlichkeiten, die beteiligten Partner Heller Design und designplus, bieten die beste Plattform für mich, Pflanzenfreude zu integrieren.
Gibt es eine Faustformel wie viel Licht eine Pflanze braucht?
Es gibt die Regel, wenn die Pflanze ein Stück Himmel sieht, dann ist es ok. Es gibt aber auch Pflanzen, die mit weniger Licht klarkommen. Ansonsten gibt es die Möglichkeit eine Lichtmessung durchzuführen und man ergänzt gegebenenfalls künstliches Licht. Selbst einen Keller könnte man so begrünen.
Was machen Deine Entwürfe aus? Was ist deine Handschrift?
Meine Handschrift ist, dass ich konzentrierte Pflanzengruppen liebe. Das sichtbare Spiel mit den Farben und Strukturen der Pflanze. Auch individuell gefertigten Gefäße, die ganz nah mit der Innenarchitektur korrespondieren sind typisch für mich. Die Gefäße sind sehr wichtig, denn mit diesen kann man in der Gestaltung des Raums auch viel kaputt machen. Sehr gerne setze ich zwischendrin handgemachte Keramikgefäße von Yvette Hoffmann ein. Dort wo man länger verweilt und Gefäße auch mal anfasst.
Was ist für dich gutes Design?
Gutes Design hat für mich viel mit Harmonien und Liebe zum Detail zu tun.
Ich liebe gutes Handwerk, Überraschungen und Farbe.
„Gutes Design hat für mich viel mit Harmonien und Liebe zum Detail zu tun.“
Gibt es noch etwas was Du uns gerade zum Thema Pflanzkonzepte mit auf den Weg geben möchtest?
Es ist sinnvoll Pflanzen rechtzeitig in die Planung der Innenarchitektur mit einzubeziehen. So kann der notwendige Gestaltungsspielraum eingeräumt werden. Und die Pflanze ist Raumelement und nicht nur Dekoration.
Das Interview führte Bärbel Heck am 15.06.21
Bereit für SonderwegeIm „Pulverschuppen 9“ fing alles an:
Bruno Werner erwarb im Juni 1951 einen Schuppen im ehemaligen Munitionsdepot Espelkamp, um dort die Serienproduktion von Büromöbeln aufzunehmen. Heute ist Werner Works ein inhabergeführter mittelständischer Büromöbelhersteller mit der Kompetenz für hochwertigen Stauraum und modulare Empfangseinrichtungen. Alle Werner Works Produkte werden am Produktionsstandort Espelkamp in Ostwestfalen gefertigt.
Stefan Schram ist seit 2010 für Werner Works tätig und unser direkter Draht in die Produktion, um kundenindividuelle Lösungen umzusetzen.
Stefan erzähl mal, wie bist du überhaupt zur Möbelbranche und zu Werner Works gekommen?
Ursprünglich hatte ich gelernt wie man Fernsehstudios für große Fernsehanstalten einrichtet, habe also eine technische Ausbildung. Nach meiner Ausbildung war ich direkt im Vertrieb für Konferenz- und Medientechnik tätig und hatte in diesem Zusammenhang viel mit Architekten und Einrichtern zu tun. Für mich war es naheliegend, dass es für meine Kunden ein Mehrwert wäre, wenn ich nicht nur die richtige Technik, sondern auch direkt das passende Möbel anbieten könnte, so dass beides ideal miteinander funktioniert. Gesagt getan, ich wechselte in die Möbelbranche, musste aber feststellen, dass das Thema Technik und Möbel in aller Regel getrennt behandelt wird. Ich bin dann beim Möbel geblieben und hatte verschiedene Stationen beim Fachhandel. Was aber immer klar war, ich bin ein Projektmann, von der Planung, über die Betreuung bis zur Abwicklung.
2010 Wechselte ich dann in die Selbstständigkeit und übernahm die Vertretung verschiedener Hersteller. Irgendwann kam dann Werner Works auf mich zu. Ich war zuerst skeptisch – Stauraum kann doch jeder. Nachdem ich mich aber mit der Marke auseinandergesetzt hatte, erkannte ich, dass Werner Works unheimlich viel Potenzial hat. Die sind flexibel, schauen über den Tellerrand und entwickeln sich ständig weiter. Werner Works bietet eine riesige Spielwiese an Möglichkeiten für individuelle Lösungen und Sonderanfertigungen. Für mich als Projektler, der ja immer die ideale Lösung sucht und umsetzen möchte, war das sehr spannend. Und so bin ich zu Werner Works gekommen und mittlerweile ist Werner Works meine Hauptmarke.
Stefan, im Projekt schätzen wir insbesondere die Qualität und Flexibilität der Produkte. Wie ist es für Dich? Was macht Deine Zusammenarbeit mit Werner Works aus?
Werner Works ist kein riesiges Unternehmen, ca. 70-80 Mitarbeiter, ich kenne meine Partner im Werk und weiß genau mit welcher Herausforderung ich zu wem gehen kann. Werner Works ist ein Unternehmen, das zwar industriell fertigt, aber auch bereit ist den Sonderweg zu gehen, um die individuelle Lösung herzustellen. Die kundenindividuelle Lösung zusammen mit der Produktion zu entwickeln – das macht Spaß!
Für uns bist Du der perfekte Übersetzer. Wir stellen mit unseren Kunden die Anforderungen an das Möbel zusammen und Du weißt dann genau wie Du das herunterbrechen musst, um das dann bei den richtigen Personen im Werk zu platzieren.
Genau das macht es aus. Ich weiss welchen Spezialisten ich ansprechen muss. Dabei ist es die Kunst die Individualisierung auf Basis der Grundstruktur zu erstellen. Das hat sich mittlerweile auch bei den Architekten rumgesprochen. Ein Architekt kann seine Handschrift mit uns umsetzen. Insbesondere das Thema Oberflächenkompatibilität ist hierbei sehr spannend.
Vielen Dank für diesen Einblick! Gibt es noch etwas was Du uns mit auf den Weg geben möchtest?
Mir ist es wichtig, dass der Dialog zu uns gesucht wird. Ich will beim Kunden die Begeisterung hervorrufen, dass er sagt „großartig, das ist ja noch besser als die ursprüngliche Lösung, an die ich gedacht hatte“ wir unterstützen mit unserem Wissen und Erfahrung sehr gerne.
Das Interview führte Bärbel Heck am 28.04.21